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Heute ist der/die SPS-Programmierer/in meistens der/die Letzte, der/die an der Maschine arbeitet, denn das letzte fehlende Glied in der Entwicklungskette einer Automatisierung ist üblicherweise die softwaretechnische Umsetzung auf einer Speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS). Die Vorgaben aus Mechanik und Elektrik prägen die Art der Programmierung und auch die daraus entstehende Funktion. Dies ist in den meisten Fällen sehr ärgerlich für den/die SPS-Programmierer/in, denn er/sie hat am Ende wenig Spielraum, da die Hardware bereits besteht und somit müssen die aus dem Programm entstehenden Funktionen an die Maschine angepasst werden. Um diesem Problem entgegenzuwirken, wird der Spieß in der Selmo Solution umgedreht und der alles entscheidende Prozess in den Fokus gestellt. Mit dieser Vorgehensweise in der Planung und Ausführung einer Automatisierung, soll auf Basis eines klar definierten Prozessmodelles ein gesamtes Modell der Anlage entstehen. Um die Zusammenarbeit zu erleichtern, soll daraus eine Basis für alle Experten/Expertinnen entstehen. Der große Vorteil hierbei liegt bei dem/der SPS-Programmierer/in, der/die dank dieser Vorgehensweise schon ganz am Anfang alle nötigen Funktionen genau ausgelegt auf die später kommende Hardware in ein SPS-Programm übertragen kann. Somit stellt sich in Zukunft nicht mehr die Frage: „Wurde richtig programmiert?“, sondern „Wurde der Prozess anfangs richtig definiert?“
Muss ein Prozess automatisiert werden, steht am Anfang somit die Frage, was die Maschine überhaupt tun soll. Die Anforderungen der Anlage werden vom auftraggebenden Unternehmen erstellt und an das Auftrag-nehmende Unternehmen weitergegeben. Danach wird aufgrund dieser Vorgaben eine Maschine konstruiert und gebaut. Bei der Erstellung des Prozesses gibt es oftmals unterschiedliche Auffassungen in Bezug auf die Anforderungen. Im noch häufig angewendeten Wasserfallmodell wird auf Basis der fertig aufgebauten Anlage, die Software implementiert. Dies wird für industrielle Anlagen meist mit einer Speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) realisiert. Das SPS-Programm entsteht auf Basis eines von mehreren Personen, nicht zu 100 Prozent definierten Prozesses und kann in der Programmierung durch die schon bestehende Hardware in der Flexibilität stark begrenzt sein. Dieses Programm spiegelt am Ende womöglich gar nicht die Anforderungen des auftraggebenden Unternehmens wieder. Es gibt einige Methoden, um einen Prozess in eine Steuerung zu bringen. Dazu werden verschiedene Prozessmodellierungstools wie Flow Chart oder Ablaufsprachen verwendet. Da mit den meisten Tools eine direkte Übersetzung eines Prozessablaufes in die Steuerung nicht möglich ist und ein Programm mit einer Ablaufsprache von einem/einer Programmierer/in erstellt werden muss, entstehen hier Lücken. Mithilfe der Selmo Methode ist es möglich, einen Prozess direkt in eine Steuerung zu übersetzen. Mit diesem Weg entsteht eine gemeinsame Basis für alle Beteiligten: Mechanik, Elektrik und Software.
Die Automatisierung von Prozessen erfordert somit eine Steuerung, die das System aus Mechanik und Elektronik durch ein Programm überwacht und steuert. Dabei werden Daten durch Sensoren erfasst und digitalisiert, bevor sie an ein Echtzeitsystem zur Informationsverarbeitung weitergeleitet werden. Hierbei werden die Daten durch verschiedene Algorithmen und Verfahren logisch verarbeitet und in Informationen umgewandelt, die zur Steuerung des Systems dienen. Die Qualität der Informationsgewinnung durch die Sensorik ist dabei von entscheidender Bedeutung. Ein gutes Steuerungsprogramm muss auf eine gute Sensorik ausgelegt und an deren Qualität angepasst sein, um eine hohe Zuverlässigkeit und Genauigkeit der Steuerung zu gewährleisten. Die Übermittlung von Daten und Informationen zwischen verschiedenen Systemen wird als Informationsübertragung bezeichnet. Um diesen Prozess sicher und zuverlässig zu gestalten, werden verschiedene Technologien wie drahtlose Kommunikation, Netzwerkprotokolle und Internet-Verbindungen eingesetzt.
Die übermittelten Informationen werden genutzt, um das System zu steuern und zu regulieren. Die Steuerung erfolgt in der Regel durch Aktoren wie Motoren, Ventile, Pumpen oder andere Geräte, die durch Signale aus dem Steuerungssystem aktiviert werden. Das Ergebnis der Steuerung wird erneut durch Sensoren erfasst und der Informationskreislauf beginnt von neuem. Es ist wichtig zu beachten, dass die Qualität des Prozesses und die Informationsgewinnung und -nutzung die Leistung der Programme einschränken können. Ein instabiler oder schlecht definierter Prozess kann nicht durch Programmierung verbessert werden, wie beispielsweise im Fall der Boeing 737 Max, wo versucht wurde, ein mechanisches Problem mit Software zu beheben. Selmo Technology hat eine neue Methode entwickelt, bei der der logische Prozess automatisch in ein Programm für die Informationsverarbeitung umgewandelt wird. Das Prozessmodell definiert den Systemaufbau, der als Sensoren und Aktoren die Informationen aus dem Prozess liefert. Der reale Prozess wird über die Aktoren und Sensoren so gesteuert und überwacht, dass das Verhalten und die Eigenschaften dem logischen Prozess entsprechen.
Durch das durchgängige Prozessmodell, das als Programm steuert und überwacht und den Systemaufbau definiert, ist es möglich, ein Programm in der SPS zu haben, das zu jedem Zeitpunkt jede Abweichung erkennt und richtig reagiert. Dies kann dazu beitragen, Fehler und Probleme zu minimieren und die Effizienz der Prozesse zu verbessern.
Selmo schafft eine Richtlinie, die es jedem ermöglicht, die beste Maschine zu bauen, indem er den Anwendern die digitale Kontrolle über die Maschinen zurückgibt, die Maschinen für den Menschen verständlich macht und eine kontrollierte Digitalisierung und Automatisierung der Produktionsprozesse ermöglicht.
Die Selmo Solution ist eine hardwareunabhängige Methodik zur Prozessautomatisierung, mit der es möglich ist, eine industrielle Anlage als digitales Prozessmodell grafisch abzubilden und diesen Prozess direkt in eine Steuerung zu übersetzen.